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Kleine taz-Presseschau

Hier der Hinweis auf zwei gute Artikel in der taz. Es gibt einen Artikel zur Frage Musikdownloads. Dieser beleuchtet das Thema sehr gut und zeigt die einzelnen Problemfelder auf. Zukünftig sollte man noch wesentlich stärker auf die Verbindung von Gesetzen wie der Vorratsdatenspeicherung und der Durchsetzungsrichtlinie für geistiges Eigentum schauen, zusammen umgesetzt können sie das Problem noch einmal deutlich verschärfen. Spannend finde ich die kurze Randnotiz mit der Aussage von Dieter Gorny zur Frage einer Flatrate da seiner Ansicht nach Musik zur Grundversorgung gehört. Dies spiegelt eigentlich die Idee einer Kulturflatrate wieder. Zu diesem Thema gibt es auch einen Kommentar.

Der andere Artikel setzt sich mit dem Problem von Cannabis was mit Blei versetzt ist auseinander. Solches Cannabis tritt besonders in der Region Leipzig auf. Der Artikel stellt auch noch einmal die genauen Gefahren und den Werdegang dar.

Recht siegt

Vor rund acht Monaten gab es große Protestaktionen gegen Hausdurchsuchungen und Razzien in der linken Szene im Vorfeld der G8 Proteste. Heute nun hat der Bundesgerichthof erklärt, dass die Durchsuchungsaktionen rechtswidrig waren, da die Generalbundesanwaltschaft nicht dafür zuständig gewesen sei. Es handelte sich nicht um einen Zusammenschluss zu einer terroristischen Vereinigung. Dies zeigt zum Glück, dass der Übereifer der Generalbundesanwaltschaft und Polizei bei ihrem damaligen Vorgehen nicht rechtskonform war. Hunderte Polizisten durchsuchten damals paralell etliche Häuser und Treffpunkte, unter anderem in Berlin und Hamburg.

Wieso ich bei StudiVZ bleibe

In den letzten vier Wochen gab es eine intensive Diskussion über die Änderungen der AGBs der Studentencommunity StudiVZ. Ich persönlich bin schon seit längerem dabei, aber nicht besonders aktiv. Die Diskussion über die Änderungen der AGBs hat sich besonders an der Frage der personenbezogenen Werbung aufgezogen.

Ich persönlich habe mich entschieden bei StudiVZ zu bleiben. Ich finde die öffentliche Diskussion richtig und gut, sehe aber nicht unbedingt die Notwendigkeit mich abzumelden bzw. bei Nicht-Annahme der neuen AGBs herauszufliegen. Jeder und jedem sollte klar sein das kostenlose Social Community Plattformen sich über Werbung finanzieren und das natürlich die eingestellten Informationen wie Interessen, Vorlieben und studentische Aktivitäten den Wert jeder Community genauso wie die Anzahl ihrer NutzerInnen steigert. Ich finde es daher für mich akzeptabel wenn StudiVZ die Möglichkeit erhält Werbekunden zu akquirieren um spezifische Werbung zu schalten, sei es die Pizzeria in der Stadt wo ich studiere oder geboren wurde oder die neue Fachzeitschrift für meinen Studienschwerpunkt. So lange meine persönlichen Daten nicht an Dritte verkauft werden, sind dies akzeptable Formen. An dieser Stelle kann man StudiVZ sogar loben, da sie ein Verfahren gewählt haben wo man aktiv der Änderung der AGBs zustimmen muss und auch die Änderungen relativ transparent aufzeigen und erklären. Dies ist im Zeitalter von Web 2.0 leider nur noch sehr selten der Fall und besonders internationale Communities stellen einfach mal nach gut Willen ihre AGBs um und informieren mit einer unübersichtlichen Mail darüber. Wenn man eine Kommerzialisierung von StudiVZ insgesamt schlecht findet, hätte man aber schon beim Verkauf an die Holtzbrinck Gruppe austreten müssen.

Viel wichtiger sehe ich jedoch den Umgang mit den Daten die jede und jeder von sich Preis gibt in solchen Communities. Man sollte sich überlegen ob man zu viele Details aus seinem Privatleben frei verfügbar macht oder allemöglichen Fotos von Parties online stellt. Dieser völlig ungenierte Umgang mit seinen teilweise intimsten Lebensumständen finde ich wesentlich schlimmer als eingeblendete Werbebanner. Hier verkauft man seine Privats- und Intimsphäre.

Politik und Kultur erschienen

Der Deutsche Kulturrat gibt die Zeitung Politik und Kultur heraus. In ihr gibt es Namensbeiträge und Stellungnahmen zur Fragen von nationaler und internationaler Kulturpolitik. In der aktuellen Ausgabe für Januar und Februar wird die Kulturpolitik der Grünen betrachtet und es gibt zudem eine Artikelserie zum Thema Computerspiele. In dieser Serie gibt es auch einen Namensbeitrag von Oliver Passek und mir. Dieser Artikel steht auch auf meiner Webseite. Die gesamte Ausgabe der PuK findet ihr auch im Netz.

Verfassungsbeschwerde eingereicht

Heute wurde Verfassungsbeschwerde gegen die Vorratsdatenspeicherung eingelegt. Die 160 Seiten lange Beschwerdeschrift mit über 30.000 Klägerinnen und Klägern ist die größte Verfassungsbeschwerde aller Zeiten. Man wird nun sehen wie schnell das Bundesverfassungsgericht vor allem auch den Eilantrag behandeln wird. Ich unterstütze die Klage und habe bereits im November meine Vollmachtserteilung abgeschickt. Dazu auch eine Pressemitteilung (Link nicht mehr verfügbar).

Klageschrift der Verfassungsbeschwerde gegen die Vorratsdatenspeicherung (PDF, 1236 kb)

Bildergalerie: Volldampf voraus! – 24C3

24C3 – Wahlchaos, Fingerabdrücke

Gerade sitze ich im Panel Meine Finger gehören mir zum Thema Biometrie mit dem Schwerpunkt Fingerabdrücke. Oben auf dem Podium sitzen Constanze Kurz und starbug. Ist eine sehr amüsante Veranstaltung da auch einige TeilnehmerInnen von ihren Erfahrungen berichten, teilweise soweit auch Infos haben das die Verschlüsselung bei der Übertragung der neu aufgenommenen Fingerabdrücke zur Bundesdruckerei nicht wirklich sicher verläuft. Zudem wurden die neuen Kinderpässe vorgestellt, Kinder müssen die gleichen teilweise irrsinnigen Fotoregeln einhalten.

Zudem gab es heute wohl einen sehr spannenden Vortrag zu unserem Wahlsystem und Berechnungen wie Wählerwanderungen welches Ergebnis verursachen, daran konnte ich leider nicht teilnehmen. Ich versuche zu dem Thema einmal weitere Informationen zu bekommen.

Um 19.30 Uhr wurde bei einer Spontandemo auch schon einmal der Wechsel ins Jahr 1984 gefeiert. Auf einer Spontandemo unter dem Motto Guten Rutsch ins Jahr 1984 auf dem Alexanderlatz nahmen rund 1000 Menschen teil. Dazu gibt es auch ein paar Bilder in der Bildergalerie.

Zudem noch eine Übersicht der vor Ort vollzogenen Hacks (Link nicht mehr verfügbar).

In der Presse einmal ein paar Hinweise:

SpOn zum Pfandhacking

netzpolitik.org zum Kongress allgemein