Wieso ich bei StudiVZ bleibe

In den letzten vier Wochen gab es eine intensive Diskussion über die Änderungen der AGBs der Studentencommunity StudiVZ. Ich persönlich bin schon seit längerem dabei, aber nicht besonders aktiv. Die Diskussion über die Änderungen der AGBs hat sich besonders an der Frage der personenbezogenen Werbung aufgezogen.

Ich persönlich habe mich entschieden bei StudiVZ zu bleiben. Ich finde die öffentliche Diskussion richtig und gut, sehe aber nicht unbedingt die Notwendigkeit mich abzumelden bzw. bei Nicht-Annahme der neuen AGBs herauszufliegen. Jeder und jedem sollte klar sein das kostenlose Social Community Plattformen sich über Werbung finanzieren und das natürlich die eingestellten Informationen wie Interessen, Vorlieben und studentische Aktivitäten den Wert jeder Community genauso wie die Anzahl ihrer NutzerInnen steigert. Ich finde es daher für mich akzeptabel wenn StudiVZ die Möglichkeit erhält Werbekunden zu akquirieren um spezifische Werbung zu schalten, sei es die Pizzeria in der Stadt wo ich studiere oder geboren wurde oder die neue Fachzeitschrift für meinen Studienschwerpunkt. So lange meine persönlichen Daten nicht an Dritte verkauft werden, sind dies akzeptable Formen. An dieser Stelle kann man StudiVZ sogar loben, da sie ein Verfahren gewählt haben wo man aktiv der Änderung der AGBs zustimmen muss und auch die Änderungen relativ transparent aufzeigen und erklären. Dies ist im Zeitalter von Web 2.0 leider nur noch sehr selten der Fall und besonders internationale Communities stellen einfach mal nach gut Willen ihre AGBs um und informieren mit einer unübersichtlichen Mail darüber. Wenn man eine Kommerzialisierung von StudiVZ insgesamt schlecht findet, hätte man aber schon beim Verkauf an die Holtzbrinck Gruppe austreten müssen.

Viel wichtiger sehe ich jedoch den Umgang mit den Daten die jede und jeder von sich Preis gibt in solchen Communities. Man sollte sich überlegen ob man zu viele Details aus seinem Privatleben frei verfügbar macht oder allemöglichen Fotos von Parties online stellt. Dieser völlig ungenierte Umgang mit seinen teilweise intimsten Lebensumständen finde ich wesentlich schlimmer als eingeblendete Werbebanner. Hier verkauft man seine Privats- und Intimsphäre.

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