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Bewertung des NRW Koalitionsvertrags mit Schwerpunkt auf Netzpolitik

Hier eine erste kurze Bewertung des Entwurfs des Koalitionsvertrags von der SPD NRW und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN NRW. Der Vertrag soll am kommenden Wochenende auf entsprechenden Parteitagen beschlossen werden.

Den gesamten Vertrag kann man sich als PDF (2MB!) herunterladen.

Datenschutz:

„Wir wollen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Kundinnen und Kunden, insbesondere Kinder und Jugendliche, kurz alle Bürgerinnen und Bürger besser vor Datenmissbrauch schützen. Deshalb sorgen wir dafür, dass die Datenschutzkontrollen mit einer schlagkräftigen Datenschutzaufsicht verbessert werden. Dazu verstärken wir die personelle Ausstattung des Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit. Um die Datenschutzstandards in den Unternehmen zu verbessern, wollen wir den Dialog zwischen Wirtschaft, Behörden und dem Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit in Form einer Landesdatenschutzkonferenz organisieren.

Wir wollen die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes zur völligen Unabhängigkeit des Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit unverzüglich umsetzen. Dafür werden wir seine Organisationsform so ausgestalten, dass er in Verantwortung vor dem Gesetzgeber noch schlagkräftiger agieren kann.“

Bewertung:

Soweit sind die wesentlichen Punkte drin. Das wären: Bessere personelle Ausstattung, unabhängigere und schlagkräftigere Struktur und stärkere Sensibilisierung und Aufklärung der beteiligten Akteure.

Grundverständnisse des Internets:

„Zur Grundlage einer lebendigen Demokratie gehören Unabhängigkeit und Vielfalt der Medien, eine Stärkung von Bürgermedien und Blogs sowie ein Breitbandzugang für alle. Ob Fernsehen, Radio, Zeitung oder Angebote der neuen Medien: Meinungsvielfalt und Unabhängigkeit müssen Vorrang vor Meinungsmacht und möglichen Meinungsmonopolen haben.“

„Im Internetzeitalter gehört dazu auch ein öffentlich-rechtliches werbefreies digitales Angebot im Internet als „dritte Säule“ neben Hörfunk und Fernsehen…“

Die Chancen des Internets nutzen: NRW zum Medienkompetenzland Nummer eins machen

„Wir wollen, dass es keine Spaltung beim Medienzugang gibt und alle Bürgerinnen und Bürger die neuen Möglichkeiten auch barrierefrei nutzen können und Kompetenz im Umgang mit Informationen und ihren Daten besitzen.“

 

Die Rechte der Nutzerinnen und Nutzer sichern

„Unsere Vision eines sozial und digital vernetzten Zusammenlebens ist nicht vereinbar mit der Idee eines Überwachungsstaates. Das Recht auf Privatsphäre gilt analog wie digital. Für verbotene Inhalte gilt das Gebot „Löschen statt Sperren“. Wir setzen auf das Internet und wissen: Rechtsstaatlichkeit und auch Rechtsdurchsetzung erfolgen in allen Bereichen unseres Lebens. Das Internet darf nicht zum bürgerrechtsfreien Medium werden! Wir wenden uns gegen jede digitale Bevormundung und gegen jede Form der Zensur.“

Bewertung:

Im Vergleich zur bisherigen NRW Landesregierung ist das ein Quantensprung. Anstelle von Regulierung und Angst werden Chancen und Herausforderungen angesprochen. Man sieht das Internet nicht mehr als einen losgelösten Teil, sondern als wichtigen Bestandteil unserer Medienwelt an, dessen freie Angebote gefördert werden müssen. Zudem wird sich klar zum Grundsatz „Löschen statt Sperren“ bekannt. Der digitalen Bevormundung wird eine Absage erteilt. Mit der Formulierung „Internet als dritte Säule“ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wird auch hier mit dem Dogma „alles klein und wenig neues im Netz“ aufgeräumt. Das bietet neue Entfaltungs- und Innovationschancen.

OpenGovernment/E-Demokratie:

Neues Regieren in NRW

„Damit aus dem Medienland NRW auch das Medienkompetenzland NRW wird, müssen Landesregierung und Landesverwaltung selbst mit gutem Beispiel voran gehen. Wir werden deshalb eine Open-Government-Initiative starten, die sich an den Leitzielen von Transparenz, Partizipation und Zusammenarbeit ausrichtet und die die kosten- und diskriminierungsfreie Bereitstellung öffentlicher Daten und Informationen ebenso zum Gegenstand hat wie neue und erweiterte digitale Beteiligungsmöglichkeiten der Menschen an öffentlichen Entscheidungsprozessen. Dabei werden wir auf die Sicherheit und Integrität der Daten achten und das Recht der Menschen auf informationelle Selbstbestimmung wahren.

Wir werden regelmäßig Wettbewerbe durchführen, bei denen Entwickler unter Verwendung öffentlich bereitgestellter Daten Applikationen erstellen, die zu Transparenz, Partizipation und Zusammenarbeit beitragen. Wir wollen die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Chancen der Digitalisierung im Rahmen eines Prozesses „NRW digital“ stärker nutzen.“

Bewertung:

Hier wird Neuland betreten. So weit hat sich bisher noch keine Landes-, geschweige denn Bundesregierung, vor gewagt, was die Frage von Open-Government angeht. Mit dem Ansatz, Entwicklungen in Wettbewerben zu fördern, können innovative Nutzungsansätze für öffentliche Informationen gefunden werden, die auch auf andere Bereiche anwendbar sind. NRW nimmt damit eine Vorreiterrolle ein und bekennt sich dazu, öffentliche Informationen frei bereitstellen zu wollen und dafür die entsprechenden Schnittstellen zu schaffen. Auch die geplante Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger kann zukunftsweisend sein.

Weitere Punkte:

„Vor allem bei Kindern und Jugendlichen müssen Gefahren erklärt, über Datenschutz aufgeklärt und das sachdienliche Nutzen neuer und besonders auch freier Medien und Softwareangebote gelernt werden. Medienpädagogik muss einen breiten Raum einnehmen. In allen Schulformen wollen wir einen altersgemäßen Medienkompetenzführerschein etablieren.“

Bewertung:

Die Bedeutung von Medienkompetenz wird endlich hervorgehoben und deutlich gemacht das selbstbestimmtes Nutzen des Internet wichtig ist und permanent vertieft werden muss. Zudem wird endlich wird davon abgekehrt, in Bildungseinrichtungen nur proprietäre Software zu nutzen. Das Bekenntnis, freie Medien und freie Software in den Schulen zu nutzen, bringt für Schülerinnen und Schüler einen Mehrwert. Sie lernen Vielfalt in dem Bereich kennen. Den Schulen wird so die Möglichkeit geboten, entsprechende Software weiterzuentwickeln und ggf. den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Das gleiche gilt für freie und alternative Medieninhalte, die bisher nur selten Einzug gefunden haben.

„Eine Breitbandversorgung ist für uns wesentlicher Bestandteil öffentlicher Daseinsvorsorge. Zudem wollen wir ein System öffentlicher WLAN-Zugänge in NRW aufbauen.“

Bewertung:

Der Zugang zum Breitbandinternet ist heute eine Frage der sozialen Teilhabe. Ohne guten Zugang zum Netz ist man heute von vielen sozialen und ökonomischen Prozessen ausgeschlossen. Hierfür müssen die Länder die Verantwortung mit übernehmen. Spannender wird es aber zu schauen, wie mobiles Internet bspw. an öffentlichen Plätzen, im ÖPNV oder an anderen Orten öffentlich bereitgestellt wird. Andere Länder und Regionen in Europa und auf der Welt sind hier schon viel weiter. Deutschland hinkt hier weit hinterher. Daher ist der Anspruch, dies umsetzen zu wollen, so wichtig und wird hoffentlich von vielen anderen Ländern und Kommunen aufgegriffen.

Grüne gegen SWIFT

Der grüne Bundesvorstand hat am 5. Juli 2010 in seiner Bundesvorstandssitzung einstimmig den untenstehenden Beschluss gefasst. Der Beschluss setzt sich mit der aktuellen Ausgestaltung des SWIFT-Abkommens auseinander. Die Mitglieder des Europaparlaments werden darin aufgefordert, am kommenden Mittwoch das aktuelle SWIFT-Abkommen im Parlament zu stoppen.

Der Beschluss ist hier nachzulesen.

Das Leben ist bunter

Eine Runde unter dem Titel „Oslo-Runde“ von Politikern aus SPD, Linke und Bündnis 90/Die Grünen trifft sich seit gewisser Zeit zum Gedankenaustausch. Ich nehme an den Treffen auch teil. Jetzt wurde ein gemeinsames Papier veröffentlicht, was ihr euch hier als PDF herunterladen könnt. Freue mich auf Feedback und Anmerkungen. Zur Info auch ein Beitrag aus der WELT dazu.

10 Thesen zur aktuellen netzpolitischen Diskussion

1.ZENTRALES THEMA: NETZNEUTRALITÄT UND DIGITALE MONOPOLE

Digitale Monopole sind der Protektionismus des 21. Jahrhunderts. Darum wird Netzneutralität die zentrale netzpolitische Auseinandersetzung der kommenden fünf Jahre werden. Sie bestimmt die Richtung der Digitalisierung – ob das Netz zunehmend kommerzialisiert, monopolisiert und kontrolliert wird, oder ob sich die kreativen Kräfte des Internets in einem Rahmen von „Rights and Principles“ weiterentwickeln können. Statt die Fehler der 1990er Jahre im Software-Bereich heute online zu wiederholen, sollte alles getan werden, um neuen Monopolen entgegenzuwirken und Raum für Wettbewerb zu schaffen. In den Bereichen Wissen, Infrastruktur, Schnittstellen und Softwarestandards, Netzzugang oder der Ausgestaltung von Endgeräten müssen Marktzutrittsbarrieren beseitigt und der Wettbewerb gefördert werden. Dazu bedarf es einer starken Bewegung, in der unterschiedliche Akteure gemeinsam aus verschiedenen Richtungen ihre Forderungen nach einer offenen und partizipativen Netzstruktur und gesetzlich festgeschriebener Netzneutralität gegen die marktbeherrschenden Telekommunikations- und Medienunternehmen durchsetzen. Diese Bewegung existiert noch nicht, weder in Deutschland noch in Europa. Ihre Notwendigkeit ist aber aktueller denn je.

2.ZENTRALER WERT: DATENSCHUTZ

Datenschutz ist ein zentraler Wert in der digitalen Gesellschaft und eine notwendige Form staatlicher Regulierung. Das Datenschutzrecht muss endlich den Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts angepasst werden. Ein moderner Datenschutz setzt den globalen Datenströmen einen verantwortungsbewussten Rahmen, orientiert sich an internationalen Standards und setzt Recht national durch. Ziel ist es, persönliche Daten sowohl gegenüber dem Staat als auch gegenüber der Wirtschaft effektiv zu schützen und Auskunftsrechte zu stärken. Dem Wahn nach immer mehr Zentral- und Massenspeicherungen auf Vorrat muss entgegnet werden um diese Speicherorgien zu beenden. Datensparsamkeit, Zweckgebundenheit und Transparenz bei der Speicherung gelten auch heute noch! Angesichts der steigenden Bedeutung ist eine klare Verankerung des modernen Datenschutzes im Grundgesetz überfällig.

3.ÖKOLOGISCH SOZIALE EBENE DES INTERNETS

Die Digitalisierung verschiebt und erweitert die Grenzen unseres persönlichen Lebens. Digitale Angebote – ob bei Sozialen Netzwerken, kollaborativem Arbeiten oder auch der gemeinsamen Forschung – generieren individuellen und gesellschaftlichen Mehrwert über die räumlichen Grenzen hinaus. Neben dem sozialen muss auch der ökologische Mehrwert der Digitalisierung verstärkt in den Fokus gerückt werden. Das fängt bei den Arbeitsbedingungen in der Produktion und den Entsorgungsfragen der Technik an. Aber auch Fragen des ökologischen Nutzens von Software und die Möglichkeiten, durch den Einsatz von Technik Ressourcen zu sparen, müssen intensiver diskutiert werden. Verbraucherrechte spielen dabei eine gewichtige Rolle, denn Verbraucher haben großen Einfluss. Ihre Entscheidungen darüber, wie sie konsumieren und digital arbeiten, prägen auf entscheidende Weise die Digitalisierung von Gesellschaft und Wirtschaft. Grundlage ist ein individueller Abwägungsprozess, eine Bewertung der Verhältnismäßigkeit der Vor- und der Nachteile. Es muss Anspruch unserer Wissensgesellschaft sein, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, um unseren globalen Krisen im Bereich Klima und Gerechtigkeit Lösungen zu bieten. Diese Chancen sind zu groß, um sie ungenutzt zu lassen. Sie können einen stärkeren Nord-Süd Ausgleich ebenso fördern wie intelligente Angebote zur Effizienzsteigerung und Energieeinsparung.

4.URHEBERRECHT NEU AUSGESTALTEN

Das Urheberrecht spielt eine wichtige Rolle im Internet. Durch die digitale Entwicklung der letzten Jahrzehnte steht das Urheberrecht aber vor einer grundsätzlichen Akzeptanzdiskussion. Hier nur mit radikalen Extremen in der Öffentlichkeit aufzutreten, ist daher unredlich und verkennt die Vielschichtigkeit des Themas. Die zunehmende Einengung des Urheberrechts auf ein Abschottungsrecht hemmt Kreativität und behindert Wissenschaft und Forschung. Der Trend zu längeren Schutzfristen und alleiniger kommerzieller Verwertung muss umgekehrt werden. Es bedarf der Abwägung und Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Interessenlagen. Gleichzeitig gilt auch hier die Nutzerorientierung. Denn Recht ist stets auch eine Frage von Interessen. Es beruht nicht allein auf historischer Entwicklung sondern bedarf einer Bewertung unter den aktuellen Gegebenheiten. Einseitigkeit gefährdet hier grundsätzlich die Akzeptanz. Wir brauchen daher einen fairen Ausgleich, der berechtigte Interessen anerkennt und keine massiven Eingriffe in Privatsphäre und Rechtsstaatlichkeit nach sich zieht. In diesem Rahmen müssen auch Modelle der Pauschalvergütung genauso wie eine Verkürzung von Schutzfristen diskutiert werden.

5.DER WERT VON DATEN UND DIE INFORMATIONELLE SELBSTVERTEIDIGUNG

Datensicherheit ist ein weiterer wichtiger Wert in der digitalen Gesellschaft. Diese sollte aber kein politisches Konzept werden. Denn Datensicherheit als politisches Mantra zu verkaufen, birgt die Gefahr, dass damit neue politische Legitimationen für intensivere Kontrolle des Datenverkehrs von staatlicher oder auch institutioneller Seite geschaffen werden. Die Sicherheit beim Umgang mit den eigenen Daten muss daher im Vordergrund stehen und sollte bei jedem einzelnen beginnen. Der mit mehr Leben zu füllende Begriff der Medienkompetenz spielt hier die zentrale Rolle. Die Vermittlung entsprechender Kompetenzen muss früh im Kindesalter beginnen und zentraler Bestandteil von Bildungsprogrammen bis ins hohe Lebensalter sein. Dabei muss neben der informationellen Selbstbestimmung die informationelle Selbstverteidigung gestärkt werden, denn sie ist manchmal die letzte Möglichkeit, sich aktiv zu widersetzen und die informationelle Selbstbestimmung zu wahren. Die Möglichkeit das Internet anonym nutzen zu können, muss daher weiterhin sichergestellt werden. Das ist immer wichtiger, da immer mehr Firmen und Organisationen Daten sammeln, nutzen und verwerten. Persönliche Daten werden heute zur digitalen Währung für auf den ersten Blick kostenfreie Angebote. Man bezahlt nicht mehr mit Geld, sondern mit seiner Privatsphäre. Man wird dazu verleitet, immer mehr Daten von sich und anderen preiszugeben, ohne zu wissen, was damit geschieht, wie man diese löschen kann. Daten müssen endlich einen angemessenen realen Wert zugeschrieben bekommen. Sie dürfen nicht länger als freie und besitzerlose Güter behandelt werden. Datenschutzverstöße sind keine Bagatellen. Sie missachten den Wert von Daten und die Würde der Menschen, denen diese Daten gehören bzw. betreffen.

6.DAS INTERNET ALS ORT DER TEILHABE

Das Internet ist ein offenes Medium. Es birgt die Chance auf mehr Transparenz und Beteiligung an demokratischen Prozessen. Die Frage, wie Deutschland zu einer OpenDemocracy weiterentwickelt werden kann, sollten Wissenschaft und Zivilgesellschaft zeitnah gemeinsam mit der Politik beantworten. Dialog und Transparenz sind der Anfang. Es muss darüber hinaus um Mitwirkung und Mitgestaltung gehen. Die Teilhabe am Internet ist eine zentrale Voraussetzung dafür – sowohl, was den Zugang als auch die Möglichkeiten der selbstbestimmten Nutzung angeht. Der freie und offene Zugang zum Internet ist ein Grundrecht und Teil öffentlicher Daseinsvorsorge. Eine digitale Spaltung der Gesellschaft muss verhindert werden. Denn ohne Internetzugang wird man schnell vom sozialen und ökonomischen Leben im 21. Jahrhundert abgehängt.

7.NATIONALES DENKEN ÜBERWINDEN

Nationale Kleinstaaterei ist im Internet zwecklos und zum Scheitern verurteilt. Stattdessen müssen internationale Gremien und Diskussionsräume gestärkt werden. Vor allem dort können Zukunftsfragen des Internets und die damit verbundenen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen perspektivisch diskutiert und gemeinsam weitergedacht werden. Auch die deutsche Bundesregierung muss diese Erkenntnis endlich gewinnen, diesem Ansatz den nötigen Respekt zollen und daran intensiv mitwirken. Gleiches gilt für die Bereiche Strafverfolgung und Durchsetzung internationaler Übereinkünfte. Wenn es um Fragen des Internets geht, muss auch in diesen Bereichen zwingend international und nicht länger regional gedacht werden. Internet Governance unter Einbeziehung von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft kann die verfehlte nationale Strategie der letzten Jahre in der Netzpolitik endlich umkehren und ganzheitliche Ansätze dem Stückwerk entgegensetzen .

8.KLARE NETZPOLITISCHE LINIE

Das Kompetenzgerangel und die unklaren Verantwortlichkeiten schwächen das netzpolitische Erscheinungsbild der Bundesrepublik Deutschland – sowohl im Inland als auch im Ausland. Bislang scheint Netzpolitik lediglich das Hobby einiger Bundesminister zu sein. Diese Situation verkennt die gewachsene Bedeutung des Internets und des IT-Standorts Deutschland. Es bedarf klarer Verfechter und vor allem einer kohärenten politischen Linie, um der Aktualität der Fragen und den Herausforderungen gerecht zu werden. Die Form ist dabei weniger bedeutend – ob Staatsminister, Beauftragter oder Staatssekretär; Wichtig ist, dass Kaffeeservice der Kaffeekränzchen endlich abzuräumen und politisch voranzukommen.

9.EUROPAS STÄRKE STÄRKEN

Europa gewinnt als Entscheidungsraum zentraler netzpolitischer Fragen zunehmend an Bedeutung und muss daher auch Teil der netzpolitischen Diskussion hierzulande werden. Aktuell geht es um den weiteren Umgang mit der Vorratsdatenspeicherung, Verhandlungen der SWIFT- und ACTA-Abkommen, die Reform der Telekommunikationsregulierung, die Abkommen zur Weitergabe von Passagierdaten an Drittländer und das Eintreten für einen fairen Wettbewerb. Das alles sind zentrale Zukunftsfragen, die alle Menschen betreffen. Deutschland muss hier beispielsweise seine aktuelle Vorreiterrolle bei vielen dieser Diskussionen nutzen und eine führende Stellung in der europäischen Diskussion um die informationelle Selbstbestimmung einnehmen und sich für ein starke und moderne europäische Datenschutzrichtlinie einsetzen. Bürgerrechte und Rechtsstaatlichkeit sowie Transparenz und demokratische Legitimation der politischen Entscheidungen müssen dabei im Mittelpunkt stehen. Hier kommt dem Europaparlament die Verantwortung zu, sich für diese Werte und Verfahren noch stärker einzusetzen. Kommission und Rat werden nach wie vor zu oft als Hintertür benutzt und sind damit auch Einfallstor für Lobbyisten, um unliebsame und unpopuläre Entscheidungen jenseits der einzelstaatlichen Öffentlichkeiten herbeizuführen.

10.TECHNISCHE ENTWICKLUNG POLITISCH EINHOLEN

Die Komplexität und Flexibilität des Internets und die rasante technische Entwicklung stehen starren politischen Strukturen gegenüber. Die meisten politischen Entscheidungsprozesse sind nicht auf die Taktzahl der technischen Entwicklung und die permanent neuen Herausforderungen des Internets eingestellt. Das ist bedauerlich, da hier wertvolle Zeit verloren geht. Gleichzeitig hat die Debatte um das Zugangserschwerungsgesetz gezeigt, dass übertriebener Aktionismus zu schlechter Qualität von Gesetzen und Prozessen führt. Der Druck und die Notwendigkeit, endlich zu handeln und entsprechende Gesetzte zu verbessern, ist im Bereich Netzpolitik enorm. Es bedarf hier zeitnah transparenter Verfahren, grundsätzlicher Prinzipien und gemeinsamer Werte. Es müssen Wege aufgezeigt und sich auf gemeinsame Wegmarken verständigt werden. Sonst wird sich der Frust erhöhen. Handeln statt Reden – das ist die Devise.

Berliner Rede zum Urheberrecht

Am 14. Juni hält die Bundesministerin der Justiz Frau Leutheusser-Schnarrenberger ihre Berliner Rede zum Urheberrecht. Veranstaltungsort ist die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Es sind gut 150 Menschen anwesend.

19.02 Uhr: Auftakt durch Ulrich Wickert, ehemals Anchor der Tagesthemen und zuletzt bei zoomer.de gewesen, der Medienpleite von Holtzbrinck.

19.07 Uhr: Wickert spricht von seinem Werk was er nicht kostenlos zur Verfügung stellen möchte. Daher das Urheberrecht, Realität sei aber kostenlos. Damit wird absehbar was wir gleich hören werden von der Ministerin.

19.10 Uhr: Wickert zeigt die positiven Seiten des Internets auf, globale Suche und auch Probleme des Rechtsschutzes, bspw. Übersetzer etc

19.12 Uhr: Jetzt geht es um politische Verbrechen, Korruption etc. Deutschland steht da hinten an, alles harmloser an. Wickert weiß nicht mehr aus welchen Quellen er alle Infos für sein Buch zusammengetragen hat. Lobt Suchmaschinen, kostenloser Zugang zu Informationen.

19.16 Uhr: aha, Wickert liest Geschichten vor, Zuspruch hält sich in Grenzen, den Gesichtsausdrücken zu folgen.

19.18 Uhr: Wickert wird politisch, zieht über Forderung zum kostenlosen Zugang zu Informationen her. Spielverderber Markus zieht schon erste Zitate aus dem Redemanuskript auf netzpolitik.org rüber.

19.20 Uhr: Wickert spricht über politischen Unsinn, wehrt sich gegen den Wunsch nach Modernisierung und spricht von „radikalen Internetnutzern“

19.24 Uhr: Meine Zurückhaltung gleich nicht aufzuspringen und zu sagen was für nen Unsinn und wie unsachlich Wickert argumentiert, sinkt.

19.27 Uhr: Wickert beendet seine Rede mit der Bitte seine Rechte zu schützen: „bitte tun sie das Frau Ministerin“

19.28 Uhr: Leutheusser-Schnarrenberger (SLS) beginnt ihre Rede, zitiert Roman Herzog, will öffentliche Debatte anstoßen. In dieser Legislatur steht eine Reform des Urheberrechts an.

19.32 Uhr: SLS will sich empathisch und rational mit dem Urheberrecht befassen. Debatte ums Urheberrecht wird von zwei Extremen betrieben. „überholte Geschäftsmodelle verteidigen“

19.36 Uhr: SLS will Urheber weiterhin im Mittelpunkt sehen. Überzeichnet die aktuelle Debatte mit schlechten Vergleichen. Inhaltlich relevantes hat sie bisher nicht gesagt.

19.40 Uhr: SLS will Hoheit und autonome Möglichkeiten für die Urheber, kein anderer soll in Befugnisse eingreifen kann. Greift jetzt die „Schwarmintelligenz“ an als falsch und gefährlich.

19.44 Uhr: SLS stellt in 4 Prämissen ihre Linie dar. Man muss alle einmal in Ruhe nachher bewerten, hört sich aber nicht fortschrittlich an.

19.49 Uhr: jetzt kommt SLS auf die Intermediäre zu sprechen „im Zentrum steht der kreative Mensch und sein Werk, nicht Geschäftsmodelle“. „Wollen keine Schonräume für abgelaufene Geschäftsmodelle“

19.56 Uhr: „Durchsetzung des Urheberrechts ist größte Herausforderung der wir uns stellen müssen“ SLS. Müssen Rahmenbedingungen zum Schutz schaffen.

19.59 Uhr: Bundesregierung will keine Netzsperren angehen, auch nicht über Europa oder ACTA!

20.08 Uhr: SLS geht Provider an, unkonkret und drohend. Providerhaftung muss Urheber schützen. „Provider bleiben hier in der Verantwortung“

20.14 Uhr: SLS geht das Urheberrecht sehr unkritisch an, also Reflektion der Veränderungen, schade.

Praktikant/in für GRÜNE Bürgerrechtsoffensive gesucht

Lust auf spannende Einblicke in die Öffentlichkeits- und Kampagnenarbeit von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN? Interesse an der Mitgestaltung der grünen Bürgerrechtspolitik? Dann bist Du bei uns als Praktikant/in genau richtig!

Das Referat Öffentlichkeitsarbeit sucht von Anfang Juli bis 15. September 2010 ein/en Praktikant/in. Du wirst bei uns unter anderem an der Weiterentwicklung der grünen Bürgerrechtsoffensive und der Vorbereitung der Demonstration „Freiheit statt Angst“ am 11. September mitarbeiten.

Wir bieten Dir:

  • die Möglichkeit, Dich kreativ und engagiert in die Weiterentwicklung der grünen Bürgerrechtsoffensive einzubringen
  • Einblicke in und Mitarbeit beim Tagesgeschäft der Öffentlichkeits- und Kampagnenarbeit von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
  • eine Bruttomonatsvergütung in Höhe von 300 €.

Wir erwarten von Dir:

  • Interesse an und Grundkenntnisse im Bereich politischer Öffentlichkeitsarbeit und Online-Kommunikation
  • Interesse an und Grundkenntnisse in den Themen Bürgerrechte, Datenschutz und Netzpolitik
  • überdurchschnittliches Engagement
  • Belastbarkeit in Stress-Situationen
  • Interesse an GRÜNER Politik

Die Praktikumsstelle ist in der Öffentlichkeitsarbeit angesiedelt, die Praktikantin/der Praktikant sitzt im Büro des Vorstandsmitglieds Malte Spitz .

Bewerbungen gehen bitte so schnell wie möglich, spätestens aber bis zum 18. Juni 2010 an Robert Heinrich, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit: E-Mail: robert.heinrich (at) gruene.de oder per Post an:

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN z.Hd. Robert Heinrich Platz vor dem Neuen Tor 1 10115 Berlin.

Jetzt den Druck auf Facebook erhöhen!

Die InitiatorInnen der Gruppe Facebook Privacy Control – NOW! Malte Spitz (Grüne), Konstantin von Notz (Grüne), Thomas Jarzombek (CDU), Lars Klingbeil (SPD), Manuel Höferlin (FDP), Halina Wawzyniak (Die Linke) und Dorothee Bär (CSU) erklären gemeinsam:

„Wir kämpfen für besseren Datenschutz und stärkere Rechte der Nutzerinnen und Nutzer in Facebook und im Internet insgesamt. Statt Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner zu folgen und unsere Profile in Facebook zu löschen, gehen wir gemeinsam einen anderen Weg und bleiben in Facebook aktiv. Wir finden es wichtig, weiterhin in Facebook über die Möglichkeiten zum Schutz der eigenen Daten zu informieren und die Nutzer für einen besseren Datenschutz zu mobilisieren. Sich von der Plattform zu verabschieden setzt das falsche politische Signal und sorgt in keinem Punkt für besseren Datenschutz. Die ersten zaghaften Schritte in Richtung besserer Möglichkeiten zum Schutz der eigenen Daten wurden von Facebook gegangen. Statt sich jetzt zu verabschieden und Facebook damit durchkommen zu lassen, gilt es jetzt am Ball zu bleiben und für den echten Wechsel hin zu mehr Datenschutz einzutreten. Gemeinsam mit den fast 75.000 Unterstützerinnen und Unterstützern unserer Gruppe wollen wir diesen Weg gehen. Wir treten in Facebook und auch im Parlament für einen starken modernen Datenschutz ein.“

Internet Governance in Deutschland

Gerne wird in Deutschland über das Unwissen vieler PolitikerInnen und Verbände im Bereich der Netzpolitik geklagt. Nationale Alleingänge werden verpöhnt und Flickschusterei kritisiert. Aus dem Grunde ist es so wichtig, dass es eine gesamtgesellschaftliche Diskussion darüber gibt, wie Internet Governance funktionieren kann und umgesetzt werden soll. Alle Akteure sollten dabei einbezogen werden, von staatlicher Seite aber auch Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Ein wichtiger Ort dafür ist daher das Internet Governance Forum, entstanden aus dem World Summit on Information Society der Vereinten Nationen. In Deutschland gibt es nun zum zweiten Mal das deutsche Internet Governance Forum mit spannenden Gästen und Referenten, von Peter Schaar über den Hamburger Justizsenator Till Steffen, hin zu einer Runde der fachpolitischen MdBs aus der Enquete.

Das deutsche IGF findet am Montag 7. Juni ab 11 Uhr in Berlin statt. Das Programm ist hier einsehbar und die kostenlose Anmeldung ist auch noch geöffnet.

Facebook vergibt Chance beim Datenschutz

Der überfällige grundlegende Richtungswechsel beim Datenschutz wurde von Facebook heute nicht eingeleitet. Das Versprechen das es keinen Rückfall hinter die jetzt gegebenen NutzerInnerechte gibt, reicht nicht aus. Es muss das Versprechen geben, den Datenschutz kontinuierlich weiter zu stärken. Mit dem Feshalten am Opt-Out Prinzip, also die Pflicht zum aktiven abmelden/blockieren von bestimmten Informationen durch die Nutzer, zeigt Facebook selbst einen wichtigen Punkt auf, der zukünftig hin zum Opt-In verbessert werden muss. Es muss vor allem gelten: „privacy by default“ und nicht nur wie Zuckerberg sagte „simple by default“. Wiederum positiv muss man anerkennen, das Nutzerinnen und Nutzer ab heute wieder mehr Rechte beim Schutz ihrer Daten haben, als gestern noch. Die Möglichkeit in einfacher Form Applikationen die auf persönliche Daten zugreifen können zu blockieren, ist ein Schritt in die richtige Richtung, reicht aber bei weitem nicht aus. Bei der ungefragten Weitergabe persönlicher Daten an „vorgeprüfte“ Partnerseiten scheint sich beispielsweise nichts zu ändern.

Die heutigen Ankündigungen zeigen eindeutig, der öffentliche Protest mit unserer überparteilichen Initiative Facebook Privacy Control – NOW! mit mittlerweile mehr als 74.000 Mitgliedern zeigt genauso Wirkung wie unsere Ermutigung zur informationellen Selbstverteidigung durch die Nutzung der gegebenen Privatsphäreneinstellungen bei Facebook. Jetzt gilt es auf beiden Seiten des Atlantiks sich nicht mit den vorgestellten Änderungen zufrieden zu geben, sondern weiterhin für mehr Datenschutz und klare Regeln in Sozialen Netzwerken zu kämpfen.

Weitere Informationen:

Der offizielle Beitrag von Marc Zuckerberg zu den Veränderungen bei den Privatsphäre-Einstellungen im Facebook Blog.

Eine gute und kurze Übersicht der Änderungen bietet das Blog All Facebook. In Teilen ist es mir aber von der Bewertung her zu positiv.

Orginal-Pressemitteilung von Facebook:

FACEBOOK REDESIGNS PRIVACY Simplifies Choices and Offers More Powerful Controls

Palo Alto, Calif. May 26, 2010 – Facebook, today, responded to user comments and concerns about privacy by announcing it will introduce simpler and more powerful controls for sharing personal information. New settings will give the more than 400 million people who use Facebook the power to control exactly who can see the information and content they share, all with just a few simple clicks. In addition, new settings will be added to make it easier to turn off third-party applications or websites. Facebook Founder and CEO Mark Zuckerberg officially announced the changes in a blog post today at blog.facebook.com/

„When we started Facebook, we built it around a few simple ideas,“ said Zuckerberg. „When people have control over what they share, they want to share more. When people share more, the world becomes more open and connected. Over the past few weeks, the number one thing we’ve heard is that many users want a simpler way to control their information. Today we’re starting to roll out changes that will make our controls simpler and easier.“

The company’s new privacy controls reflect wide-ranging and collaborative consultation with the office of Senator Charles Schumer (D-NY) and a number of online privacy and consumer advocacy groups. These include the Center for Democracy and Technology, Consumer Action, Future of Privacy Forum, Progress and Freedom Foundation, NetChoice, CATO Institute, TRUSTe, Technology Policy Institute, and Information Technology and Innovation Foundation. The consultations have proven extremely helpful in both clarifying and communicating Facebook’s privacy principles, and have greatly contributed to the design and implementation of the new privacy controls. These updated controls will start rolling out today and will be live for all Facebook users in the coming weeks.

Zuckerberg first announced Facebook’s intention to make these changes in a Washington Post op-ed (www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2010/05/23/AR2010052303828.html) that detailed principles by which Facebook operates:

1)People have control over how their information is shared.

2)Facebook does not share personal information with people or services users don’t want.

3)Facebook does not give advertisers access to people’s personal information.

4)Facebook does not sell any of people’s information to anyone.

5)Facebook will always be a free service for everyone.

Today’s announcement focuses on the first two of these principles.

Making Control Simple One control for content: A new simple control makes it easy to share on Facebook with friends, friends of friends or everyone—all with just one click. The corresponding settings are immediately applied and displayed in an easy-to-understand grid. At the same time, Facebook has maintained its more granular settings for those who want to customize their level of sharing. These settings now all appear on a single page for easier access.

Retroactive control: People who choose the more restrictive „Friends Only“ or „Friends of Friends“ options with the simple control will have the corresponding setting for all the content they posted previously for sharing. Thus, a person can make all the content they’ve ever shared on Facebook more private with just a couple of clicks.

Future products: Facebook commits to carry over people’s privacy choices for new products that facilitate sharing. Thus, if someone chooses “Friends Only” for “Sharing on Facebook,” new products that have privacy settings will be automatically set to „Friends Only.” This means Facebook users don’t have to worry about new settings in the future.

Prioritizing simplicity: Granularity of control has always been a primary objective in Facebook’s privacy design. Starting with the changes announced today, the company will also prioritize ease-of-use in its privacy design.

Fewer privacy changes: Facebook’s goal is to make privacy-related changes with less frequency and to work within the framework announced today as it continues to innovate new features and products.

Less Publicly Available Information Significantly less public information: Facebook has drastically reduced the amount of information that is available to everyone. This information is now limited to Name, Profile Picture (should a user choose to have one), Gender (though this can be hidden on the profile), and Networks (should the user join any).

Privacy controls for Pages: Connections to Pages, which were previously available to everyone, will have privacy settings that work for both ends of the connection. People can prevent others from seeing Pages on their profile and from seeing them in the “People who like this” boxes on the Pages themselves. Applications will also need to ask for explicit permission in order to access any of your Pages that are not visible to everyone.

Easier Opt Outs Full control over how applications and websites on Facebook Platform access information: In response to requests, Facebook has added a simple way for people to completely turn off Platform applications and websites, so that your information is not shared with applications, even information available to everyone.

Easier opt-out of Instant Personalization Pilot Program: Facebook has also made it easier for people to turn off the instant personalization program, which prevents those, and any future, applications in the program from accessing their information.

Granular data permissions for applications and websites: Facebook also highlighted the new controls users have over information shared with applications and websites on Facebook Platform. With the new data permissions model, applications must obtain specific approval before gaining access to any personal information that a user has not made available to “Everyone.”

What People Are Saying „Facebook’s users have spoken and made it clear that they want control of their information. Despite all rumors to the contrary, privacy is not dead, it is on its way to a comeback in the form of simplified controls and better policies,” said Leslie Harris, President, Center for Democracy and Technology. “While more work still needs to be done, these changes are the building blocks to giving people what they want and deserve.”

„People care about privacy now more than ever. We are pleased that Facebook has pledged to improve user control and choice and we look forward to working together to help them follow through on this commitment,” said Michelle De Mooy, Senior Associate at Consumer Action. “We believe the company must work with a broad coalition of consumer and privacy advocates, regulators, and legislators in order to raise the bar and lead the industry toward empowering and protecting consumers online. We also hope that this step forward from Facebook will send a message to industry that strong privacy standards aren’t just good policy, they’re good business.“

“The message that all companies should be taking away from this is that managing digital identity is critically important to Internet users of all ages and backgrounds. Facebook is taking steps that are essential for user trust by providing users with additional control over the personal data they share. As sites, services and devices grow increasingly complex, the challenge for Facebook and for others going forward is to continue to seek innovations that ensure that privacy tools can be intuitive for users,” said Jules Polonetsky, Director, Future of Privacy Forum.

„Facebook’s announcement should remind us all that online services actively compete in the market of public opinion based on their commitment to empowering users to make their own choices about privacy,“ said Berin Szoka, Senior Fellow and Director of the Center for Internet Freedom at PFF. „Facebook has affirmed that commitment by responding to user demands to allow users to restrict visibility of their friends and their „likes,“ and to opt-out completely from sharing of information with third-party applications and external websites. Just as important is the improved user interface, which maximizes both granularity of user control and ease of use—two things that are always in tension. Achieving both complexity and simplicity requires ongoing, iterative process of innovation.“

„These new features give consumers more choice and more control over their information–a win for both Facebook and its users,“ said Daniel Castro, senior analyst for the Information Technology and Innovation Foundation. „Facebook’s latest changes show that companies are responding appropriately to their customers‘ concerns about privacy. In this case, market and customer feedback are more effective tools for meeting consumer needs than heavy-handed privacy regulations that would only impede innovation.“

„Providing people with true privacy choices that are both simple and transparent is no easy task. Facebook’s changes to make its privacy settings more accessible, as well as to provide broader opt-out choices, reflect both the company’s deep commitment to control and its ability to quickly innovate and incorporate feedback,“ said Fran Maier, President of TRUSTe. „We will continue to work closely with Facebook to ensure that it lives up to the commitments it has made to its users.“

Wahlaufruf NRW – Grüne wählen!

Hallo,

am Sonntag wird es richtig spannend: Die Umfragen prognostizieren ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Schwarz-Gelb und Rot-Grün. Es kommt also auf jede Stimme an – Du entscheidest mit darüber, ob es in NRW einen Politikwechsel gibt.

Wir Grüne wollen, dass sich was ändert in NRW: Wir haben als einzige Partei ein Zukunftsprogramm entwickelt, den GREEN NEW DEAL. Damit wollen wir 200.000 neue Jobs durch gezielte Investitionen in Klimaschutz, Umweltwirtschaft, Bildung, Gesundheit und den sozialen Arbeitsmarkt schaffen. Wir wollen konsequenten Klimaschutz durch eine echte Energiewende – ohne Kohle und Atom.

Auch im Bildungssystem wollen wir grundlegende Veränderungen: Wir wollen mehr Bildungsgerechtigkeit und alle Talente von Anfang an fördern. Wir wollen die Politik des frühen Aussortierens beenden und stattdessen längeres gemeinsames Lernen. Wir machen Schluss mit der Erhöhung des Leistungsdrucks durch Turbo-Abi und Kopfnoten. Wir sind für mehr und bessere Kitas, für ein Recht auf Ausbildung und die Abschaffung der Studiengebühren.

Dagegen steht die jetzige Landesregierung vor einem Scherbenhaufen. Schwarz-Gelb hat kein stimmiges Konzept für NRW. Und das Mantra „Privat vor Staat“ passt einfach nicht in die Zeit. Die Regierung Rüttgers/Pinkwart hat beim Klimaschutz das Rad zurückgedreht, verweigert eine Regulierung der Finanzmärkte und hat die soziale Selektion in unserem Bildungssystem verschärft. Schwarz-gelb zementiert die soziale Spaltung, gerade auch vor Ort: CDU und FDP haben unsere Kommunen systematisch um Einnahmen betrogen und damit ihren Finanzkollaps zu verantworten. Für diese schlechte Bilanz muss Schwarz-Gelb am Sonntag die Quittung bekommen und abgewählt werden. CDU und FDP passen einfach nicht zu Nordrhein-Westfalen!

Die Landtagswahl am 9. Mai hat aber auch bundespolitische Bedeutung: Mit Deiner Stimme kannst du ein dreifaches Stopp-Signal an Merkel und Westerwelle senden: gegen Atomkraft, gegen die unsoziale Kopfpauschale und gegen verheerende Steuersenkungen.

Am Sonntag entscheidest Du, ob in NRW die Weichen für eine grüne Zukunft gestellt werden und ob die schwarz-gelbe Bundesregierung und ihre verheerenden Pläne gestoppt werden.

Eine Stimme für uns Grüne ist auch eine Stimme gegen die drohende Große Koalition des Stillstands.

Deshalb: Geh Sonntag wählen, und dann mache Dein Kreuz bei uns. Zweitstimme Grün! Damit sich was ändert!

Überzeuge auch Deine Freundinnen und Freunde, Deine Bekannten, Deine Nachbarn und Verwandten.

Über unser Angebot Drei Tage Wach kannst Du uns auch noch bis Sonntag bis 18:00 Uhr Fragen stellen und natürlich auch deine Freundinnen und Freunde darauf aufmerksam machen!

Deine Sylvia Löhrmann