Realität noch nicht erkannt

Was macht die Springer-Presse, wenn sie zeigen möchte das sie mit etwas nicht einverstanden ist? Sie polemisiert.

Im konkreten Fall geht es um einen Kommentar von Thomas Schmid, Chefredakteur der Welt. Sein Anliegen, er findet es falsch das Al Gore den Friedensnobelpreis bekommen hat. Man kann es natürlich nachvollziehen, dass sich Herr Schmid und andere Springer-Vertreter lieber Helmut Kohl gewünscht hätten. Vergangene Woche erst wurde bei Springer eine Büste von Helmut Kohl enthüllt.

Schlimmer ist aber, welche Grundlage Thomas Schmid für seine Kritik verwendet. Er spricht von der „Verwaberung des Friedensbegriffs“ welches das Nobelkomitee vorantreibt, seiner Meinung nach, haben sie damit den „Vogel abgeschossen“. Für Thomas Schmid scheint die globale Klimafrage eine rein wissenschaftliche zu sein. Von Problemen wie Energieabhängikeit, Krieg um Wasser oder Verödung von Landschaften und der Flucht von Menschen von dort, hat Thomas Schmid wohl noch nie etwas gehört. Vielleicht sind dies aber auch nicht die zentralen Konflikte des 21. Jahrhundert für ihn, also gleichzeitig auch die zentralen Friedensfragen.

Schmid beendet seinen Kommentar dann mit der Empfehlung den Friedensnobelpreis 2008 Veronica Ferres zu verleihen. Lieber Herr Schmid, plumper und platter geht es leider nicht mehr, das ist nicht das Niveau auf der sich die „Welt“ bewegen sollte. Da sind mir die Briefe von Franz Josef Wagner sogar noch lieber.

Den Kommentar findet ihr auf welt.de

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