Netzpolitik

Der digitale Wandel schreitet schnell voran und mit der beginnenden Verbreitung des Internets vor 20 Jahren hat sich kaum jemand vorstellen können, wie umfassend die Digitalisierung unser Leben heute prägen wird. Netzpolitik ist ein Querschnittsthema, da der digitale Wandel nicht nur unser soziales Zusammenleben verändert, sondern auf alle Lebensbereiche einwirkt – auf unsere Wirtschaft, unser Bildungswesen, die politische Kultur und das globale Miteinander.

 

Ich will diesen Wandel mitgestalten und mich einmischen, da er nicht nur ein technischer Prozess ist, sondern weitreichende soziale und politische Folgen hat. Für mich stehen dabei die Werte Teilhabe, Freiheit, Nachhaltigkeit und Offenheit im Mittelpunkt meiner Arbeit.

 

-> Teilhabe, weil alle Menschen die Möglichkeit erhalten sollten, selbstbestimmt am digitalen Wandel teilhaben zu können.

-> Freiheit, weil das Internet mit seinem dezentralen Aufbau und seiner globalen Verbundenheit Demokratie befördern kann, Meinungs- und Pressefreiheit stärkt und uns vor allem aus Abhängigkeiten befreit. Ein freies Internet bietet Schutz vor staatlichen Eingriffen und dem Versuch zunehmender privater Kontrolle.

-> Nachhaltigkeit, weil wir die Lebens- und Produktionsweise des Industrie- und Dienstleistungszeitalters überwinden müssen: Es muss darum gehen, Ressourcen zu schonen, globale Gerechtigkeit zu befördern und durch neue kollaborative Arbeitsformen sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich voranzukommen.

-> Offenheit, weil wir verhindern müssen, dass einige Wenige durch neue monopolartige Stellungen das Internet abriegeln und versuchen, Wissen, Software und Informationen zu kontrollieren und zu steuern. Offenheit sichert den global existenziellem Wissensaustausch.

 

Für die tagtägliche Politik steht eine nicht enden wollende Liste von Aufgaben auf der To-Do Liste. Einige Beispiele: Es gilt, sowohl die Netzneutralität als auch die Plattformneutralität gesetzlich zu verankern, um ein Zwei-Klassen-Internet zu verhindern, wie auch gesteuerte Informationsflüsse und geschlossene technische Infrastrukturen zu überwinden. Das Urheberrecht gilt es mit dem Ziel eines fairen Interessenausgleichs zu modernisieren, um eine angemessene Vergütung für UrheberInnen und vielfältige Nutzungs- und Bearbeitungsmöglichkeiten für NutzerInnen zu gewährleisten – ohne Angst haben zu müssen vor Abmahnungen und massiver Verfolgung.

 

Der Schutz eines freien Internets muss auch weltweit gelten, damit Technik und Software aus Europa nicht das Internet in den Diktaturen in aller Welt zensiert. Dies muss global koordiniert werden im Rahmen eines Multi-Stakeholder Ansatzes mit VertreterInnen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung, um die Zukunft eines dezentralen und freien Internets zu sichern. Dabei muss der Blick nicht nur auf Diktaturen gerichtet sein. Die aktuellen Erkenntnisse zur Überwachung durch die USA sind beispiellos. Nicht nur dafür brauchen wir ein modernes Datenschutzrecht, das uns vor Eingriffen von staatlichen Akteuren wie Unternehmen schützt und unsere Rechte in diesem Bereich stärkt, damit wir nicht weiter staatlichen Stellen oder Unternehmen ausgeliefert sind.

100 Tage Vorratsdatenspeicherung

Am heutigen Tage ist die Vorratsdatenspeicherung 100 Tage in Kraft. Dazu haben wir in der Bundesgeschäftsstelle in Berlin eine Veranstaltung durchgeführt um erste Entwicklungen zu diskutieren. Auf zwei Panels ging es darum sowohl aus rechtlicher und wirtschaftlicher Siche als auch aus zivilgesellschaftlicher Perspektive die Umsetzung und Entwicklung zu beurteilen. Dabei war vor allem die steigende… Weiterlesen »

Bankenkrise – Das Spiel

Wie ich gerade auf netzpolitik.org gesehen habe hat Extra3 einmal wieder einen schönen Satire-Beitrag zur aktuellen Finanz- und Bankenkrise gebracht. Es lohnt sich, wenn man gerade die Situation in NRW, Sachsen und Bayern anschaut oder auch die Politik der KfW glaubt man wirklich an das „Staatfeld“. Das Video von Extra3 findet ihr auf YouTube.

Vorratsdatenspeicherung teilweise gestoppt!

Das Bundesverfassungsgericht hat heute ihr Urteil zum Eilantrag des AK Vorratsdatenspeicherung verkündet. Es ist ein erster Erfolg für die Bürgerrechte. Die Karlsruher Richter haben festgehalten das die Verwendung und Herausgabe der gespeicherten Daten nur bei schweren Straftaten und dann auch nur bei konkretem Verdacht vorgenommen werden dürfen. Damit ist die weitgehende Formulierung das alle mit… Weiterlesen »

Fragestunde im Bundestag

In unserem System der parlamentarischen Demokratie gibt es für die Fraktionen im Bundestag die Möglichkeit der Fragestunde als auch der Anfragen. Besonders Fragestunden im Parlament können hin und wieder sehr amüsante Diskussionen fördern. Wer ein Beispiel zum Thema Fluggastdatenspeicherung lesen will findet hier ein Protokoll.

Strategiekongress in Kassel

Momentan findet in der Jugendherberge Kassel der Strategiekongress des AK Vorratsdatenspeicherung statt. Gestern ging es vor allem um die Fragen der zukünftigen Entscheidungsfindung und Struktur des AKs. Nach einer Diskussion bis 0 Uhr konnte man zumindest einige Eckpunkte der zukünftigen Zusammenarbeit festhalten. Heute geht es um die Frage der thematischen Ausrichtung, also was steht 2008… Weiterlesen »

Amnesie bei Frau Zypries?

In der heutigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) findet sich ein Gastbeitrag der Bundesjustizministerin Brigitte Zypries. Unter der Überschrift Null Privatheit? berichtet sie über klare Grenzen der Überwachung und der Datenspeicherung. Sie schreibt „Der Rechtsstaat zeichnet sich dadurch aus, dass er nicht alles, was er wissen könnte, auch wissen will und wissen darf.“ Genau… Weiterlesen »

re:publica Programm veröffentlicht

Im vergangenen Jahr fand zum ersten Mal die re:publica in der Berliner Kalkscheune statt. Damals haben mehrere Hundert Netzaktive sich drei Tage lang über verschiedenste Themen ausgetauscht und diskutiert. Ab heute gibt es nun das Programm für die diesjährige re:publica. Einige Themen klingen ähnlich wie beim CCC-Kongress 2007. Leider fehlt mir die Anlehnung an die… Weiterlesen »

Bundesverfassungsgericht einigt sich

Kurze Meldung zur Klage gegen die Vorratsdatenspeicherung. Die letzten Wochen gab es ja vor allem Presseberichte darüber, dass es Streit im Bundesverfassungsgericht über die Zuständigkeit gibt. Diese scheint nun klar zu sein, der Großteil wird vom ersten Senat übernommen (Hoffmann Riem) und ein Teil vom zweiten Senat (Di Fabio). Jetzt hoffen wir erstmal auf eine… Weiterlesen »