Journalismus im Netz

Bevor es in den Urlaub geht noch ein Lebenszeichen im Blog. Angeregt von einem Artikel meines Namensvetter Malte von Spreeblick über die aktuellen Vorkommnisse im Hause Holtzbrinck musste ich mir auch Gedanken machen was ist eigentlich 2008 medienpolitisch Vorangekommen. Wie ist die Situation des Journalismus oder auch der Verlegeraktivitäten im Internet. Da diese Themen eigentlich für ganze Bücher geeignet sind, hier nur ein paar Thesen und Schlaglichter. Dabei rege ich mich dann auch über die Zustimmung der SPD im Bundesrat zum BKA Gesetz ab.

Es wurde diese Woche ja bekannt das zoomer.de massiv verkleinert wird, Tagesspiegel Online unter das Dach von Zeit Online kommt und zoomer.de dort auch irgendwie zuliefern soll. Einige Hintergründe findet ihr dazu bei kress.

Logisch ist, dass sich einige Verlage mit ihren Internetaktivitäten deutlich verhoben haben, entweder aufs falsche Pferd gesetzt oder einfach in Schrott investiert. Dass man dann aber den Fehler macht, wie bei jedem Start Up auch, einfach mal 18 Monate abzusichern und die Projekte sich entwickeln lassen, das schaffen Verlage nicht. Da werden innovative Ideen einfach gecancelt wenn sie nicht nach wenigen Monaten rentabel sind. Stattdessen wird in Communities investiert dessen Mindesthaltbarkeitsdauer auf 24 Monate beschränkt ist. Alles kein gutes Zeichen für den Aufbau neuer Projekte und den Versuch mehr professionelle journalistische Vielfalt ins Internet zu bringen. Zum Glück gibt es noch viele freie Seiten oder Blogs die gesund wachsen und auch die jetzige Krise überstehen werden.

Beachtlich finde ich nur, wie groß das Jammern der Verleger noch gegenüber den Online-Aktivitäten der Öffentlich-Rechtlichen war, das ganze letzte Jahr hindurch. Oft haben sich aber die Verlage ihr eigenes Online-Grab geschaufelt, wegen fehlenden fachlichen Entscheidungsstrukturen, Kompetenzgerangel oder fehlendem unternehmerischen Weitblick. Die Öffentlich-Rechtlichen hatten damit nichts zu tun.

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