Vom Märchenland zum Computerspieleland

22.08.2007: (PM Nr.233/07 vom 22.08.2007) Zum Start der diesjährigen GamesConvention in Leipzig erklärt Malte Spitz, Mitglied des Bundesvorstandes von Bündnis 90/Die Grünen:

„Es ist erfreulich, dass mit der GamesConvention in Deutschland die größte Messe für interaktive Unterhaltungssoftware in Europa stattfindet. Damit verdeutlicht sich, dass der hiesige Markt mit mittlerweile fast zwei Milliarden Euro Umsatz im Jahr eine ähnliche Größenordnung wie die Filmwirtschaft einnimmt. Trotzdem stecken Computerspiele immer noch in einer Schmuddelecke und werden als verdummende Spiele abgetan, die angeblich zur sozialen Isolation führen.

Der richtige Weg im Umgang sieht aber anders aus – die Chancen des Mediums müssen endlich genutzt werden. Computerspiele sind mehr als ein Teil der Jugendkultur, sie sind Teil unserer sich immer schneller entwickelnden Medienlandschaft, und werden von Jung wie Alt genutzt.

Ein Verbot für bestimmte Computerspiele und überforsche Regulierung verändern hier überhaupt nichts – vielmehr ist die Qualität der Spiele und Vermittlung von Medienkompetenz ab dem frühsten Kindesalter die Herausforderung der Zukunft.

Die Gesellschaft muss Computerspiele als Kulturgut verstehen, bei dem es schlechte und gute Spiele gibt. Sie einseitig abzutun hilft niemanden. Als Zukunftsbranche muss der hiesige Markt verstanden und unterstützt werden, um dadurch neue Arbeitsplätze im kreativen Sektor zu fördern. Hierfür muss die hiesige Computerspielbranche die Möglichkeit bekommen, durch die Kultur- und Medienförderung des Bundes und der Länder neue und qualitative hochwertige Spiele zu entwickeln.

Die anstehenden Schritte sind klar: Förderung verankern, Aufklärungsarbeit besonders bei Eltern und Pädagogen leisten und die nötige Ausbildung von Fachpersonal vorantreiben. Dann kann Deutschland den Sprung vom Land der Märchen zum Land der Computerspiele schaffen.“

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