4.45 Uhr in Münster

Nachdem ich nun heute um 4.45 Uhr aufgestanden bin, um von Münster nach Mainz zu fahren und jetzt in Berlin angekommen bin, bin ich wirklich fertig. Nils Wiechmann wurde auf der LDV der Grünen Rheinland-Pfalz als Landessprecher gewählt, also bin ich heute zur persönlichen Gratulation dorthin gefahren. Gleichzeitig wurden aber auch Verena Schäfer und Max Löffler zu den neuen SprecherInnen der GRÜNEN JUGEND NRW gewählt, am Samstag und Sonntag war Jahresmitgliederversammlung in Münster. Ansonten hieß es Texte schreiben und ein schönes Portrait in der „Hallo Münsterland” zu lesen, eine neue Zeitung mit über 150.000 Stück Auflage. Da der Artikel nur als PDF erschien, hier der Text herauskopiert: Spitz-enkandidat Exil-Münsteraner möchte in den Bundesvorstand der Grünen

Die Bahn kommt. Malte Spitz auch. In einer Woche will er in den Bundesvorstand der Grünen. Sein Name ist Spitz. Malte Spitz. Und er hat die Lizenz zum Politikmachen. Allerdings beschäftigen den 22- jährigen Exil-Münsteraner, der am kommenden Wochenende für einen der sechs Sitze im Bundesvorstand der Grünen kandidieren wird, noch andere Dinge. Münster. „In Münster bin ich immer wieder gerne.“ Sagt Malte Spitz, und man hat keinen Grund, an der Aufrichtigkeit seiner Worte zu zweifeln. Obwohl er inzwischen nach Berlin übergesiedelt ist und in der großen Politik mitmischt – am kommenden Wochenende bei der Delegiertenkonferenz der Grünen in Köln kandidiert der 22-Jährige für den Bundesvorstand. Er wäre das jüngste Mitglied in diesem Gremium, seit es die Partei gibt. Aber gerade, um nicht „ständig in diesen höheren Sphären irgendwo zwischen Claudia Roth und Joschka Fischer zu schweben“, ist die Sehnsucht nach der Domstadt dann und wann groß. Nach einem Besuch im Schwarzen Schaf, der Sputnikhalle oder dem Gleis 22 – „da holen mich meine Freunde garantiert wieder auf den Boden zurück.“ Dabei scheint es ihm ohnehin nicht an der nötigen Erdhaftung zu mangeln. Die Polit- Karriere sei für ihn nur eine Option. „Vielleicht möchte ich später mal in die Wirtschaft.“ Deshalb lässt der junge Politiker sein VWL-Studium in der Bundeshauptstadt nicht schleifen. Wird da auch die „Grüne Marktwirtschaft“, eines von Spitz’ Steckenpferden, gelehrt? „Das entwickelt sich so langsam, es gibt an der Uni inzwischen Veranstaltungen zum Thema Umweltökonomie.“ Auch die Unternehmen würden schrittweise erkennen, dass Ressourcen knapp seien und die Umweltverschmutzung immense Kosten verursache. Mit Finanzen befasst sich Spitz, seit er in jungen Jahren das Amt des Schatzmeisters bei Münsters jungen Grünen („Kaktus“) innehatte. In Telgte dagegen, wo Spitz aufgewachsen ist, seien die Möglichkeiten, sich politisch zu engagieren, zwangsläufig begrenzter gewesen als in der Domstadt oder in Berlin. Allerdings beschäftigt sich der 22-Jährige in der Hauptstadt nicht ausschließlich mit Politikmachen und Studieren. Dass der Schlaf vor ein paar Tagen extrem zu kurz gekommen sei, habe nicht etwa an seinem straffen Terminkalender gelegen. „Nein“, gibt Malte Spitz unumwunden zu, „die James-Bond-Premierenparty war nur extrem hart“.

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